Was ist eine Instrumentenflugberechtigung (IFR/IR)?
Die Instrumentenflugberechtigung (englisch: Instrument Rating, kurz IR) erlaubt es Piloten, ein Luftfahrzeug unter den Instrument Flight Rules (IFR) zu steuern – also ohne Sicht nach draußen, ausschließlich anhand der Bordinstrumente.
Beispiel aus dem Alltag
Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit dem Auto in dichten Nebel. Die Sicht ist eingeschränkt, die Geschwindigkeit wird reduziert. Ähnlich verhält es sich beim Fliegen: Nur mit entsprechender Technik und der dazugehörigen Ausbildung, kann ein Pilot sicher durch Nebel oder Wolken navigieren.
Was bedeutet IMC?
IFR-Flüge finden unter sogenannten Instrument Meteorological Conditions (IMC) statt. Umgangssprachlicht spricht man von Instrumentenflugwette, was so viel bedeutet wie eine Wetterlage, die Sichtflug unmöglich macht. Nebel ist nur eine Wettererscheinung, die man darunter zählt. Aber auch der Flug durch Wolken, wie man es oft im Flug in den Urlaub sieht, gehört dazu.
Unterschied zwischen Sichtflug und Instrumentenflug
Es gibt insgesamt zwei Regeln, nach denen Piloten unterwegs sind: Die Instrumentenflug-Regeln (IFR) und die Sichtflug-Regeln (VFR). Im Gegensatz zum IFR-Flug basiert der Sichtflug auf visueller Orientierung. Dafür sind bestimmte Wetterbedingungen notwendig, die dem Piloten eine Mindest-Sichtweite garantieren, welche je nach Luftraum variiert.
Wofür braucht man IFR als Hobbypilot?
Der Instrumentenflug ist Teil der Berufspiloten-Ausbildung. Wer eine PPL (Privatpiloten-Lizenz) besitzt, kann aber auch als reiner Hobbypilot die Instrumentenflug-Ausbildung machen, um zum Einen seine persönlichen Skills zu erweitern, aber zum Anderen auch, um bei schlechten Sichtverhältnissen wie Nebel oder tiefen Wolken trotzdem starten zu können. Dann profitiert der Halter einer IFR Lizenz, während der reine Sichtflieger am Boden bleiben muss.
Welche Flugzeugtypen können nach Instrumenten fliegen?
Alle Flugzeugtypen, die technisch dafür ausgerüstet sind, können nach IFR fliegen. Das kann eine kleine viersitzige Propellermaschine sein bis hin zur großen Airline. In kommerziellen Luftfahrzeugen ist diese Technik ab Werk gegeben, bei kleinen Propellermaschinen, die üblicherweise zum Hobbyflug genutzt werden, ist dies eine teure Sonderausstattung.
Voraussetzungen für die Instrumentenflug-Berechtigung
Inhaber einer PPL müssen mindestens 50 Flugstunden als verantwortlicher Luftfahrzeugführer “Über Land” vorweisen. Hierfür werden die Blockstunden nach Fluglogbuch ausgewertet. Trainingsflüge wie etwas Lande Training, bei dem die nähere Umgebung des Startflugplatzes nicht verlassen wird, zählen nicht dazu.
Wie läuft die Instrumentenflug Ausbildung ab?
Die Ausbildung gliedert sich in den Theorie- und den Praxisteil.
Inhalte der Instrumentenflug-Theorie
Die Theorie wird anfangs per Fernlehrgang in Eigenregie studiert. Flugschulen bieten in der Regel wöchentlich Termine an, um Fragen zu klären oder ganz individuell nach Bedarf. Nach dem Selbststudium rundet das Programm die Theorie Phase noch mit ca. 20 h Präsenzunterricht ab.
Ablauf der Instrumentenflug-Praxis
Die praktische Ausbildung auf einem einmotorigen Flugzeug dauert 50 Stunden, von denen können aber 35 Stunden im Simulator absolviert werden. Dies hat zum Vorteil, dass man die komplexen Vorgänge ganz entspannt am Boden lernen kann und jederzeit auf Pause drücken. Um gewisse Flugabschnitte noch mal Revue passieren zu lassen.
Wer hingegen auf einem zweimotorige Flugzeug fliegt, kann mit 55 Stunden rechnen, von denen aber 40 Stunden im Simulator absolviert werden können.
Wer nur ein wenig Training sucht (was im Notfall für jede Flugzeugkategorie hilfreich sein kann) oder zunächst nur einmal in den Instrumentenflug hinein schnuppern möchte, der kontaktiert am besten eine der Flugschulen mit grünem Punkt im gelben Block unter IR(A).
Literatur Empfehlung: Um die Ausbildungsstunden einhalten zu können, ist es wichtig, sich eingehend mit der Theorie zu beschäftigen und zu verstehen, worum es beim Instrumentenflug geht. Wir empfehlen hierfür vorab das Buch unter dem nachfolgenden Amazon-Affilliate-Link: Buchempfehlung
Verlängerung der IFR-Lizenz
Die Instrumentenflug-Berechtigung muss generell jedes Jahr durch einem Checkflug mit einer dafür zertifizierten Person erneuert werden. Es ist nicht erforderlich, zuvor mindest-Stunden nach Instrumenten-Flug-Regeln, geflogen zu sein.
Was kostet die IFR-Lizenz?
Die Kosten für den Erwerb der Instrumentenflugberechtigung liegen bei etwa 15.000 € in Summe. Hiervon werden in der Regel 500-1000 € sofort fällig, aber der Rest wird immer so bezahlt wie geflogen wird.
