Fluglotse werden: Ob am Boden oder in der Luft – Fluglotsinnen und Fluglotsen sind für den reibungslosen Ablauf des gesamten Flugverkehrs zuständig. Der „Tower-Lotse“ koordiniert dabei jegliche Bewegung des Fluggeräts auf dem Flughafen. Dazu gehören, Terminal, Vorfeld, Rollbahnen und Start- und Landebahn. Sobald das Flugzeug von der Startbahn abgehoben hat, wechselt die Zuständigkeit zum „Center-Lotsen“.
Die Center Lotsen sitzen in der Regel nicht direkt am Flughafen in einem Bürogebäude. Sie regeln den Verkehr in der Luft mit Hilfe von Radar und Funkgerät. Dazu gehört die komplette Kommunikation mit den Piloten bei An- und Abflugverfahren, Flugrouten, Einhaltung von Luftraumgrenzen, Vergabe von Freigaben sowie die Weitergabe von Verkehrsinformationen. In Deutschland ist die DFS, die Deutsche Flugsicherung GmbH für die Sicherheit von Flügen und Flugzeugen zuständig.
Aufgabenbereiche von Fluglotsen
Fluglosen sorgen für einen reibungslosen Ablauf und die perfekte Organisation des Flugverkehrs. Vom Tower aus können sie Start- und Landefeld überblicken, allerdings ist der Blick aus dem Fenster nur sehr selten notwendig, die eigentliche Überwachung und Steuerung wird am Bildschirm gemacht. Hier überwachen Fluglotsen das Radar und halten über Funk Kontakt mit den Flugzeugführern. Der Fluglotsenberuf beinhaltet eine Menge Verantwortung, denn schon ein kleiner Fehler, kann schwerwiegende Folgen haben und unter Umständen sogar Menschenleben kosten. Fluglotsen finden Betätigungsfelder sowohl bei der Deutschen Flugsicherung, als auch bei der Eurocontrol oder bei der Bundeswehr.
Fluglotse und Gehalt
Als Fluglots:in verdient man durchschnittlich ca. 75.000 € pro Jahr. Natürlich abhängig vom Arbeitgeber und Standort des Arbeitsplatzes. Einige Arbeitgeber zahlen sogar – wie in anderen Berufen auch – ein 13. Monatsgehalt, Weihnachtsgeld oder einen Bonus.
Bewerbung als Fluglotse
Ähnlich wie bei der Pilotenausbildung, muss auch vor der Ausbildung zum Fluglotsen ein DLR-Test für Fluglotsen bewältigt werden. Dieser Test findet in einem Abschnitt statt und kann bis zu einer Woche dauern. Geprüft werden zum einen Reaktionszeit, Geschicklichkeit, Teamfähigkeit und das Allgemeinwissen, aber auch das simulierte Lotsen von Flugzeugen über einen Radarschirm. Abschließend werden die Englischkenntnisse geprüft und es findet die medizinische Untersuchung statt, welche ungefähr der von Privatpiloten entspricht. Bestehen kann hier nur, wer sich gut vorbereitet.
Die Ausbildung als Fluglotse
Die Ausbildung zum Fluglotsen ist eine schulische Ausbildung. Hierbei gibt es zwei Richtungen, zum einen der Tower-Fluglotse, zum anderen der Center-Fluglotse. Die Dauer der Ausbildung beträgt zwischen 18 und 34 Monaten. Der praktische Teil der Ausbildung wird zum einen direkt an der Arbeitsstelle von erfahrenen Fluglotsen vermittelt, zum anderen gibt es ausführliche Simulator-Trainings. Schon während der theoretischen Ausbildung an der Akademie erhalten Auszubildende eine Ausbildungsvergütung (ca. 800,00 €). Da für den Dienst im Bereich des Flughafens sehr strikte Sicherheitsbestimmungen herrschen, werden angehende Mitarbeiter auf Herz und Nieren überprüft, unter Umständen kann schon die Teilnahme an einer politischen Demonstration zum Berufsverbot führen.
Fluglotsen haben aufgrund des geforderten Qualifikation und Fähigkeiten und des umfangreichen Verantwortungsbereiches ein sehr gutes Gehalt. Gestaffelt wird der Verdienst wie in anderen Berufsgruppen auch, nach der Erfahrung und des Verantwortungsbereiches. Das monatliche Bruttogehalt ist tariflich festgelegt und liegt zwischen 3000,- € und 4200,- €. Je nach Flughafen werden zusätzlich noch operative Zulagen bezahlt, welche zwischen 1200,- € und 3200,- € liegen.
Hier zwei informative Videos, die von der Deutschen Flugsicherung GmbH zur Verfügung gestellt werden:
Alternative Berufe zum Fluglotsen
Es gibt alternative Berufe in der Luftfahrt, die ähnliche Fähigkeiten als die von Fluglotsen erfordern und ebenso spannende Karrieremöglichkeiten bieten:
Ein Beispiel ist der Beruf des Flug Informationsdienstmitarbeiters (FIS). FIS-Mitarbeiter sind dafür verantwortlich, Piloten jeglicher Luftfahrzeug-Kategorien mit wichtigen Informationen über Wetterbedingungen, Lufträume und anderen relevante Daten zu versorgen. Sie arbeiten eng mit Fluglotsen und anderen Luftfahrtbehörden zusammen, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten über die notwendigen Informationen verfügen. Im Vergleich zum Fluglotsen geben sie nur Informationen raus und keine Anweisungen.
Ein weiterer alternativer Beruf ist der Luftverkehrsplaner. Diese Fachleute analysieren Flugrouten, optimieren den Luftverkehr und entwickeln Strategien zur Verbesserung der Effizienz und Sicherheit im Luftraum. Sie arbeiten oft in der Luftfahrtindustrie oder bei staatlichen Luftfahrtbehörden.